Traktorentreffen in Ebenshausen erlebt großen Ansturm, spaßige Wettbewerbe und einen Trecker, der selbst für starke Typen zu schwer ist . . .
 
 
Junge Generation trifft alte Technik: Dieser Nachbau eines historischen Traktors gehörte zu den sehenswertestes Stücken des Traktorentreffens in Ebenshausen. Foto: Jensen Zlotowicz
 
Junge Generation trifft alte Technik: Dieser Nachbau eines historischen Traktors gehörte zu den sehenswertestes Stücken des Traktorentreffens in Ebenshausen. Foto: Jensen Zlotowicz
Ebenshausen. Aus der Not eine Tugend haben sie gemacht, die Ebenshäuser. Dem beliebten Preisackern (Wettpflügen) auf dem angestammten Acker hatte in diesem Jahr der Anbaumodus der Agrargenossenschaft einen Strich durch die Rechnung gemacht – so wie alle vier Jahre. Das Feld ist schon wieder bestellt und deshalb tabu. Das alternativ ausgerichtete Traktorentreffen übertraf dafür alle Erwartungen der Ausrichter. 56 Traktoren, die meisten historisch, aber auch modern, zählte Moderator Lothar Bachmann beim Umzug am Samstagnachmittag. So viele, wie noch nie bei diesem Anlass in Ebenshausen vertreten waren. Auf dem Großschauplatz Anger und Umgebung tummelten sich bei Kaiserwetter Menschenmassen. Blasmusik, Sonne satt, Hingucker, wohin das Auge reichte, Spiel und Unterhaltung für jede Generation. Essen und Trinken bis zum Umfallen – mehr braucht es nicht. Der Zwiebelkuchen ging weg wie warme Semmeln. Einer der Hingucker war die historische Lanz Dreschmaschine von Uwe Nowatzky. Über eine Transmissionen von einem Traktor angetrieben, läuft sie noch immer zuverlässig und fast so genau wie ein Schweizer Uhrwerk. Mitglieder des gastgebenden Ortes "fütterten" sie reichlich, und nicht nur die jüngeren Generationen verfolgten die Vorführung mit Bewunderung.
 
 

Erster Traktor zu schwer zum Fortziehen

Gäste, die die Herausforderung lieben, waren beim Traktorentreffen gefragt. Bei insgesamt vier Wettbewerben – Strohballenrollen, Stiefelweitwurf, rückwärts Einparken mit Traktor plus Hänger und dem Traktorziehen – stellten die Ausrichter Geschick und Können der Teilnehmer auf die Probe. In 22 Sekunden mit Traktor samt Hänger rückwärts in eine vorgegebene Zelle einzuparken – das verdient Hochachtung. Einen Gummistiefel knapp 30 Meter weit zu werfen nicht weniger. Das Traktorenziehen, bei dem zwei Männer einen Trecker aus dem Stand nach Zeit über eine Strecke bugsieren müssen, hatte es in doppeltem Sinn ins sich. Der erste an die Seile gebundene Traktor erwies sich nämlich als zu schwer und musste ausgetauscht werden. Der kleinere und leichtere Lanz von Uwe Nowatzky wurde als Ersatzwagen ins Spiel gebracht. Dann rollte es. Bei dieser Disziplin ließen sich übrigens auch vier Mädchen der Kirmesgesellschaft nicht lumpen, die das Eisenteil mit vereinten Kräfte tatsächlich in Bewegung setzten.

Jugend kann sich beim Umstapeln beweisen

Etwas Besonderes hatten die Veranstalter für die älteren Kinder und Kind gebliebenen Männer geboten. Eine Balkenkonstruktionen mit einem Bagger und Greiferschaufel Teil für Teil um einige Meter zu versetzen, dazu gehörte Geschick und Geduld, war für die Kinder aber ein riesiger Spaß. Wann darf ein Heranwachsender schon mal in so einem Fahrzeug sitzen und es "in echt" bedienen? Gleiches galt für das Basketball-Spiel. Dort galt es, den Ball nicht mit der Hand, sondern aus der Schaufel eines Mini-Baggers in den Korb zu befördern. Für die teilnehmenden Männer galt dabei wie immer: "Sie wollen nur spielen."Beste Unterhaltung hatte das Publikum auch am Abend, als das Traktorentreffen seine betörende musikalische Duftnote versprühte. Premiere hatte dabei die Mihlaer Band "40 Grad Schleudergang". Sie sorgte für den Auftakt vor dem zweistündigen Konzert der Erfurter Rockband "Joon Wolfsberg".Dass die Gastgeber den Ansturm vor allem tagsüber beherrschten, war zahlreichen Helfern etwa aus dem Kirmesverein zu verdanken. Man greift sich unter die Arme. An den Ausschankwagen staunten einige Besucher über den moderaten Bierpreis. 0,3 Liter für einen Euro, das macht den Ebenshäu­sern in der Region kaum noch jemand anders nach. Die schwarze Null soll in der Endabrechnung stehen, mehr eben nicht, so die Veranstalter. Im nächsten Jahr wird dann wieder geackert, geht es wieder um die genaueste Linie auf dem Feld. Bis dahin funktioniert sicher auch der Server der Internetseite der Aktion wieder.
Jensen Zlotowicz / 06.09.16 / TA


Platzierungen der Wettkämpfe 2016

Strohballen rollen
1 Reisegruppe Häßlich 23,35 Sek.
2 Nimm 2 26,16 Sek.
3 Flotter 2er 26,93 Sek.

Traktor ziehen
1 Arne und Georg 13,45 Sek.
2 Matthias und André 14,10 Sek.
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3 Marie, Janett, Jasmin und Elli 14,30 Sek.


Balken stapeln mit dem großen Bagger
1 Jens Hoffmann 23 Stk.
1 André Würfel 23 Stk.
2 Marco Bätzel 16 Stk.
3 Steven Hütteroth 13 Stk.

Basketball mit Minibagger
1 Hendrik Ebenau 11 Körbe
2 Felix Liebetrau 6 Körbe
3 Elias Laun 5 Körbe


Geschicklichkeitsfahren (Einparken mit dem Hänger)

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1 Georg Harseim 1:02,58 Min.
2 André Würfel 1:03,02 Min.
3 Klaus-Martin Zauner 1:09,93 Min.
4 Arne Harseim 1:20,42 Min.
5 Matthias Rudolf 1:27,29 Min.
6 Jan Werneburg 1:43,29 Min.
7 Thomas Siemon 2:54,66 Min.
8 Elias Laun 2:51,54 Min.
9 Gregor Rudolf 3:39,20 Min.
10 Uwe Ley 4:16,05 Min.
11 Fred Leise 7:28,15 Min.


Stiefel Werfen


Jungen, Kinder

1 Finn Eichholz 13,20 m

2 Felix Liebetrau 12,60 m

3 Jannik Schröckel 12,20 m

Jungen, Jugendliche

1 Leon Tobisch 20,50 m

2 Leopold Schwanz 17,00 m

3 Niklas Helbig 14,90 m

Männer

1 Sebastian Rimpel 29,50 m 2 Georg Harseim 28,30 m 3 René Müller 26,10 m

Mädchen, Kinder

1 Celina Rost 12,70 m

2 Nele Petereit 12,40 m

3 Hanna Dietrich 11,40 m

Mädchen, Jugendliche

1 Tabea Hohlbein 9,70 m

Frauen

1 Jasmin Liebetrau 20,80 m
2 Kerstin Hecht 16,40 m
3 Michelle Treybing undTheresa Genzel 16,00 m

Bilder von Disco 2000 HIER